Fashion Rules

Vier Modewochen, vier Modemetropolen, drei Fragen: Was kommt? Was geht? Was bleibt? Wir haben zwischen Scrolls, Posts, Schauenslots und Streetstyles gesucht, gefiltert und sind fündig geworden: Von Vergangenheit, die die Zukunft bestimmt über Farbexplosionen und dramatische Details bis hin zu bunter Vielfalt und einem Augenaufschlag mit Eyecatcher-Garantie – diese fünf Fashion Rules geben im nächsten Jahr den Ton an!

#1: ZURÜCK IN DIE VERGANGENHEIT

Darf man einer Vielzahl von Designern Glauben schenken, ist das Herumkramen in alten Kleiderkisten und Archiven der 90er Jahre in ihren Modevisionen für das nächste Jahr wohl Regel #1. Sei es Donatella Versace, deren Show für Versace uns glatt in die Ära um Gianni zurückkatapultierte, Shayne Oliver für Helmut Lang, der den messerscharf geschnittenen Anzügen des Hauses ein Comeback beschert oder Allessandro Dell’Acqua für No.21, der dafür ganz unverfroren bei einer Kollektion von 1997 abkupferte – um in die Zukunft zu gelangen, muss man neuerdings offenbar geradewegs zurück in die Vergangenheit.


#2: CRAYON CRAZE

Ob es eine Reaktion auf die uns umgebenden globalen Unruhen und Unsicherheiten ist? Für das kommende Jahr steht jedenfalls fest: Schluss mit Trübsal, her mit dem Farbkasten! Von satten Primär- über sanfte Aquarell- bis hin zu leuchtenden Neonnuancen zeigen sich die Farbkompositionen bei Labels wie MSGM, Roksanda, Aalto und Marni strahlend-schön, abstrakt, expressionistisch und bunt wie nie. Unser Tipp für Wagemutige: Betrachten Sie sich als Leinwand und experimentieren Sie einfach mit den Stilen –  und Sie werden sich selbstbewusster denn je fühlen, versprochen!

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>#MarniSS18 backstage. #mfw

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#3: VIVE LA COUTURE!

Nachdem Normcore und lässige Streetwear-Anleihen das modische Straßenbild in den letzten Saisons weitestgehend prägten, macht sich sowohl auf als auch abseits der Catwalks langsam, aber sicher folgende Couture-Regel breit: Klotzen statt kleckern! Von gigantischen Bauscheärmeln (Saint Laurent) über dramatische Silhouetten (Rochas) bis hin zu neckischen Marabou-Federn (Marques’ Almeida) und aufwendigen Applikationen (Christopher Kane) – der Modemonat stand ganz im Zeichen von Fashion mit einem Capital-F! Wie immer, alles reine Geschmackssacke. Der dramatische Auftritt jedenfalls ist garantiert!


#4: DIVERSITY IS KEY

Feminismus, Gender-Debatte, Ethnie und Religiosität: die Modebranche etabliert sich allmählich mehr denn je zum Schauplatz gesellschaftspolitischer Phänomene. Und das ist auch gut so! Denn der Diskurs um ethnische Gleichberechtigung und eine größere Vielfalt auf den Laufstegen, hat uns die wohl facettenreichste Modesaison aller Zeiten beschert. Size Zero, Plus Size, männlich, weiblich, weiß oder schwarz, 16, 42 oder 72 Jahre alt? Das Model wie wir es bis dato kannten hat ausgedient und damit auch unsere Definition von herkömmlicher Schönheit. Besonders inspirierend umgesetzt bei Michael Kors, Rejina Pyo und Jacquemus, deren vielfältige Modelcasts uns unweigerlich zu Fashion Rule #4 führen: Je bunter, desto besser!

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#5: KLIMPER, KLIMPER

Wenn man die Beauty-Looks der Modewochen einmal näher unter die Lupe nimmt, gibt es eigentlich nur zwei mögliche Reaktionen: a) schnell weiterklicken, denn die perfekte Modelhaut macht schlechte Laune – oder – b) „Was, so soll ich etwa aus dem Haus?“. Umso schöner, dass wir einen Trend entdeckt haben, der nicht nur alltagstauglich, sondern auch noch unkompliziert ist: Klimper-Wimpern! (Gesehen bei Dior) Herrlich einfach in der Umsetzung, verleihen sie der Trägerin einen jugendlich-verspielten Blick mit Eyecatcher-Garantie. Und am Abend: addieren Sie einfach schwarzen Kajal auf die Wasserlinie für die nötige Dosis Drama.