Massai-Frauen

„Culture-to-wear“ nennen Nini Gollong und Elisabetta Tudor den fair produzierten Schmuck ihres 2016 gegründeten Labels Alama. Dabei verkaufen sie nicht bloß afrikanisch inspirierte Ketten, Armbänder und Ohrringe, sondern authentischen und traditionell gefertigten Massai-Schmuck, der von den tansanischen Massai-Frauen hergestellt wird. Und das Gute: Die Einnahmen unterstützen ihre Gemeinschaften.

ECHTES HANDWERK & ECHTES HERZENSPROJEKT

Die Berliner Set- und Interiordesignerin und die Pariser Journalistin haben es sich nach ihrer Rückkehr aus Tansania zur Aufgabe gemacht, das Erbe der Massai durch handgefertigten Schmuck weiterzugeben. Alama bedeutet übersetzt „Symbol“. Die aufwendig gestalteten, perlenbesetzten Stücke begleiten ihre Träger und Trägerinnen durch alle Phasen des Lebens. So kann die Farbe und die Form der Modelle Aussage über das Alter, den sozialen und materiellen Status oder sogar das Geschlecht geben. Die Schmuckstücke von Alama unterscheiden sich einzig im Qualitätsanspruch von denen der Massai. Den Kunsthandwerkerinnen werden Arbeitswerkzeuge bereitgestellt, die den Standards hochpreisiger Schmuckmanufakturen entsprechen. Für die Stücke verwenden sie unter anderem Silber, veganes Leder, Glasperlen und recyceltes Plastik.

Aktuell produzieren 35 Frauen aus drei verschiedenen Massai-Dörfern die Pieces – traditionell eingebunden in den Tagesablauf – und verdienen dabei das doppelte Durchschnittsgehalt im Vergleich dazu, wenn sie den Schmuck auf Touristenmärkten verkaufen würden.

INVESTIEREN FÜR EINEN GUTEN ZWECK

Beachtlich: Von dem Retail-Preis gehen 50 Prozent direkt an die Massai-Gemeinden. Dabei wird das junge Label von der nicht-staatlichen Organisation „Africa Amini Alama“ unterstützt. Diese hilft, die Lebensbedingungen der Massai und der Meru in Tansania durch die Bereitstellung von kostenloser Gesundheitsfürsorge, sozialer Unterstützung und einem kostenfreien Bildungsprogramm zu verbessern. Ein Teil der Erlöse geht direkt an diese unabhängige Organisation. So fließt momentan ein Großteil in den Aufbau einer Secondary School, die von den Maasai selbst ins Leben gerufen wurde.

NACHHALTIGKEIT

Alama steht für nachhaltiges Design und verpflichtet sich sowohl der Bewahrung des kulturellen Erbes der Massai als auch der Handwerkskunst. Die einzelnen Schmuckstücke werden erst nach Auftragserteilung durch die Brand-Managerin Ekaely Pallangyo angefertigt – eine Massai, die das Projekt vor Ort leitet. Außerdem wächst die Kollektion organisch mit einzigartigen und handgemachten Statement-Pieces und ohne saisonale Angebote. Respekt steht dabei immer an oberster Stelle – gegenüber den Menschen, Tieren und der Umwelt.

SUPPORT FÜR DAS KICKSTARTER PROJEKT

Um die traditionelle Handwerkskunst und die Massai-Frauen, die den Schmuck herstellen endlich respektvoll in den Vordergrund zu stellen, starteten die beiden Gründerinnen vor kurzem eine Kickstarter-Kampagne, die dabei helfen soll, eine Foto- und Videoproduktion ins Leben zu rufen, in der jede Handwerkerin vorgestellt werden soll. Das ganze Projekt soll anschließend in einer Pariser Galerie ausgestellt werden. Hier geht es nämlich nicht nur um Schmuck, sondern darum, etwas derartig Wertvolles stolz der Welt zu präsentieren und so der Massai-Kultur eine Plattform und den Massai-Frauen ein Sprachrohr zu geben.

Die Kampagne geht bis zum 20. April. Hier könnt ihr mitmachen. Oder sucht euch gleich ein Lieblingsstück im Shop aus.

Massai-Frauen

In der Mode standen die Massai-Frauen bislang oftmals im Hintergrund – als Kulisse sozusagen. Das soll sich nun durch das Alama Projekt ändern.