Reality Check

Wir schreiben (endlich) ein neues Jahr. Die Erwartungen an 2021 sind hoch, aber wir können es auch langsam angehen lassen. Nach über 10 Monaten Pandemie rechnen wir zwar immer mit dem Schlimmsten, hoffen aber auf das Beste. Und so wird dieser Artikel keine vage Prognose für die nächsten Monate, sondern ein kleiner Reality Check und kleiner Reminder für drei Dinge, die seit der Pandemie zu kurz gekommen sind.

Zu Verreisen, egal ob über einen Ozean hinweg oder das Nachbarland, das kommt den meisten sicherlich als erstes in den Sinn, wenn sie an ‚Dinge, die seit der Pandemie zu kurz gekommen sind’ denken. Aber wir können bis auf weiteres nicht auf Reisen gehen, daher lassen wir diesen Wunschgedanken einfach außen vor.

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Reality Check: Echte Pausen

Ja, wir reden von Pausen – kurzen und langen Erholungsmomenten. Das gilt für alle, die immer noch oder wieder im Homeoffice sind, ebenso für Eltern, Kinder, Student:innen, Selbstständige und so ziemlich jeden anderen. Halten wir für einen Moment inne, keimt da dieser Gedanke auf, der sich wundert, warum die Erschöpfung sich so breit macht und wir so ausgelaugt, vielleicht sogar ausgebrannt sind. Dabei wurde doch alles irgendwie nach und nach entschleunigt. Das Pendeln fällt weg, die (Business-)Kurztrips bleiben aus, die Läden sind (mal wieder) zu, ebenso wie Gastronomie und Kultur und ohnehin bietet das außerhäusliche Freizeitprogramm ungefähr so viel wie einst die deutschen Fernsehkanäle in den 1960ern. Also warum sind wir so müde?

Die Endlosschleife der Corona Ups and Downs fordert uns täglich. Egal ob in den Nachrichten, auf der Arbeit oder privat – wir können der Pandemie nicht ausweichen. Wir sind also (in Gedanken) 24/7 damit beschäftigt. Wer von Zuhause aus arbeitet, tut sich vielleicht sogar auch schwer, den Feierabend einzuhalten und eine klare Grenze zwischen Home und Office zu ziehen. Einige haben demnach auch keine räumliche Trennung zum Abschalten. Aber genau das kommt zu kurz. Wenn wir also ehrlich sind, brauchen wir viel mehr Pausen. Wie wir diese winzige, aber notwendige Kleinigkeit besser in unseren Alltag integrieren? 
Klare Grenzen ziehen und einhalten (!) – wie im Job: Die Mittagspause genauso nehmen wie im Office – und wenn keine Kollegin oder kein Kollege zur Seite steht, der einen aus dem Büro lockt, muss es eben der Smartphonewecker tun. Eine Runde um den Block (ohne Handy) kann ebenfalls sehr erholsam sein. Schnappt euch die Kinder und geht zu einem neuen Spielplatz. Wer einen Hometrainer zuhause hat, kann für 10 Minuten den Kreislauf ankurbeln. Und peilt den Feierabend um 17 Uhr nicht an, entscheidet euch um 17 Uhr Feierabend zu machen. Gönnt euch abends euren Spa-Space und kümmert euch um Körper und Seele. Das ist leichter gesagt als getan? Wer bewusst auf die Pausen verzichtet, kann sich auch bewusst dafür entscheiden, es nicht zu tun, also, sich eine Pause zu gönnen. Am Ende des Tages reden wir von einem vergleichsweise kleinen Zeitverhältnis zu allen anderen Verpflichtungen. Diese Auszeiten sollten es uns aber nicht nur Wert sein, sie sind auch wichtig für die mentale und körperliche Gesundheit.


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Reality Check: Freundschaften

Wir schreiben mit ihnen, wir facetimen mit ihnen und die ein oder anderen haben wir auch regelmäßi(ger) getroffen, aber seit der Pandemie und der damit einhergehenden Abstandsregelung und Kontaktbeschränkung haben auch Freundschaften viel verkraften müssen. Der Reality Check: Man kam sich zum einen näher, zum anderen hat man sich distanziert.
Wer sich der gesellschaftlichen Verantwortung nicht entzogen hat, beschränkt zur Sicherheit alle seine Kontakte auf das Minimum. Die Komfortzonen und das Verständnis waren untereinander nicht immer kongruent, aber spätestens nach dem ersten Lockdown hat man sich gemeinsam eingegroovt. Aber ein allmählicher, wenn auch unbewusster Rückzug, vor allem im zweiten Lockdown, ist schon beinahe ein natürlicher Prozess. Angesichts der hohen Infektionszahlen ein vernünftiger Instinkt, aber Freundschaften sind nunmal wichtig – für jeden von uns. Freundschaften sind unser Safe Place – gerade jetzt sehnen wir uns nach Geborgenheit und Zusammengehörigkeit. Die jüngst in Kraft tretende 15 km-Bewegungsradius-Einschränkung macht es Freundschaften, die sich über mehrere Städte hinweg erstrecken, nicht gerade leichter. Aber das analoge Treffen ist wichtig und kann niemals durch virtuelle Talks ersetzt werden. Daher hoffen und wünschen wir uns an dieser Stelle vielmehr etwas, statt einen Rat zu geben: Dass wir uns irgendwann wieder in die Arme nehmen können, stundenlang gemeinsam (!) auf der Couch quatschen können und uns sehen können, wann immer uns danach ist. 


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Reality Check: Beauty & Make-up 

Unser dritter Reality Check mag jetzt etwas banal daherkommen, aber Fakt ist: Die Make-up und Beauty Routinen haben sich in der Pandemie verändert. Beispielsweise hat der Verkauf von Liplinern und Lippenstiften deutlich abgenommen. Kaum verwunderlich, gleichen aufwendig geschminkte Lippen in Zeiten von Maskenpflicht einem versteckten Kunstwerk, das nicht nur droht abzufärben, sondern auch zu verschmieren. Also verzichten wir beim Verlassen der Haustüre immer öfter auf the bold lip. Stattdessen wurde das Augen Make-up immer wichtiger. Aber auch im Homeoffice tun sich viele schwer, sich morgens ins ‚Schmink-Labor’ zu begeben und Kylie Jenner Konkurrenz zu machen. In manchen Fällen wird sich die Haut bereits mit einem schönen Teint zwar bedankt haben, in anderen Fällen vermissen jedoch einige sicherlich den healthy, wenn auch fake Glow. 
Dabei kann man sich auch hier der Situation entsprechend einfach anpassen und die eigenen Routinen neu festlegen: Eyelinerfans, die einen schwarzen Cateye-Look für Zuhause zu dramatisch finden, können auf ein Produkt in Braun zurückgreifen. Der Effekt bleibt, wirkt aber deutlich softer und funktioniert in einigen Fällen auch ohne Mascara. Statt Foundation reichen kleine Korrekturen mit dem Concealer. Punktuell aufgetragen, verschwinden kleine Hautirritationen und Augenringe in wenigen Sekunden und ohne überladen zu wirken. Mit etwas Rouge kommt zum Schluss etwas Farbe ins Gesicht. Und da wir eben von den Augen sprachen: Gebürstete und geordnete Augenbrauen sind die halbe Miete. Investiert daher in ein gutes Browgel – egal ob farblos oder getönt. Die Lippen bleiben dennoch nicht außen vor: Natürliche Liplinerfarben zur Definition des Lippenrands und ein feuchtigkeitsspendender Lipbalm runden die morgendliche Retusche ab. Achtung: Das beste Anti-Aging Produkt, das ihr immer im Beauty-Schrank haben solltet: Sonnencreme fürs Gesicht. Und ja, auch im Winter und ja, auch, wenn ihr derzeit viel zuhause seid. Ihr könnt euch in ein paar Jahren bei uns dafür bedanken … 

Headerbild: Imaxtree