Melanie Chisholm ist eine von den fünf legendären Spice Girls. Und auch, wenn die letzte gemeinsame Single bereits über eine Dekade zurückliegt, weiß bis heute jeder, wer die 42-jährige Musikerin ist: Sporty Spice aka Mel C.! Schließlich ist sie – abgesehen von Victoria Beckhams Designerkarriere – die Einzige, die sich erfolgreich als Solo-Künstlerin behaupten konnte.
Nun erschien nach sechs Jahren Pause im Februar ihr neues Studio-Album ‚Versions of Me‘.
Ravi Walia traf die sympathische Sängerin während ihrer Tour Backstage in Köln und sprachen mit ihr über Neujahrsvorsätze, ihre Stilevolution sowie ihrer Vorreiterrolle als ‚Athleisure-Queen’.
Und auch, wenn wir uns auf ein Interview mit Sporty Spice persönlich vorbereitet haben, sind wir doch positiv überrascht gewesen, dass Mel C. uns völlig entspannt und ungeschminkt im Jogginganzug in ihrer Umkleide begrüßt.
Melanie, herzlichen Glückwunsch zu deinem neuen Album, das du offensichtlich unter dem sehr persönlichen Titel ‚Versions of Me‘ getauft hast. Welche Seiten und Qualitäten magst du besonders an dir?
Ich mag, dass ich zielstrebig bin. Ich gebe immer 110 Prozent – gerade, wenn ich etwas gut finde und dahinterstehe. Ich nehme aber auch meine Umwelt sehr bewusst wahr und lebe im Moment. Zum Beispiel bin ich mir darüber im Klaren, dass meine Fans viel Geld für die Konzerttickets ausgegeben haben und, dass sie hart dafür gearbeitet haben, um mich zu sehen. Deswegen gebe ich für sie auch mein Ganzes.
Das ist ein sehr zuvorkommender Gedanke.
Danke. Ich würde auch sagen, dass ich sehr nett und freundlich bin. (lacht) Ich versuche das auch an meine Tochter weiterzugeben.
Und was findest du nicht so toll an dir?
Ach! Ich bemitleide mich ständig. Als Britin habe ich es sozusagen im Blut. Wir Engländer lieben es, zu meckern. Das ist einfach so. Aber eigentlich möchte ich das nicht mehr so oft tun, obwohl es manchmal echt gut tut, oder? (lacht) Aber ich habe mir für dieses Jahr auch zum Vorsatz gemacht, die Dinge so zu akzeptieren wie sie sind und einfach weitermachen, egal wie das Ergebnis wird.
Du hast auch eben deine achtjährige Tochter erwähnt. Versteht sie, was ihre Mutter beruflich macht und dass du ein Superstar ist?
Ja, sie versteht das sogar sehr gut. Ich habe sie von Anfang zu meinen Auftritten mitgenommen. Sie kennt auch die anderen Spice Girls und ihre Kinder. Außerdem bekommt sie es auch schließlich mit, wenn Fans nach Selfies oder Autogramm-Karten fragen. Gott sei Dank ist sie sehr geduldig.
Kommen wir auf deinen Stil zu sprechen. Der hat sich seit den Spice Girls-Zeiten sehr verändert. Wie würdest du deinen Look von damals beschreiben?
Ich war immer die Athletische. In Jogginghosen und sportlichen Tank-Tops habe ich mich am wohlsten gefühlt. ‚Sporty’ eben. Und das, bevor es cool und trendy wurde! (lacht) Früher hatte ich eher selten High Heels an.
Und heute?
Heute laufe ich öfter mal in High Heels herum. Mein Stil hat sich ja immerhin sehr stark verändert, aber ich bin nach wie vor nicht das typische ‚Girlie-Girl‘. Ich liebe Jumpsuits, manchmal Kleider; im Grunde einfach alles, worin ich mich wohl fühle.
Du hast es bereits angesprochen: Der ‚Athleisure‘-Trend ist sehr populär. Was hältst du von diesem Look?
Ich war neulich bei Urban Outfitters in London und habe ein komplettes Outfit von Kappa gesehen: Jogginghose, die dazu passende Trainingsjacke und Adidas Sneaker und dachte mir: Hallo? Das habe ich doch vor 18 Jahren schon getragen! Aber ich finde das ganz toll. Ich liebe Sportswear und fand es schon immer toll und werde es immer toll finden. Was mir besonders daran gefällt, ist die Entwicklung. Heute ist der Look viel schicker und alltagstauglicher geworden.
Zum Schluss würde ich noch gerne wissen, wer dein Lieblingsdesigner ist, den du eventuell schon zu deinen Anfängen getragen hast und welche findest du aktuell besonders gut?
Damals habe ich nicht so wirklich auf Designer geachtet, sondern nur das getragen was mir gefiel oder was uns von den Stylisten gebracht wurde, aber derzeit finde ich gerade, cleane Linien und Trends sehr toll – insbesondere die Mode von Acne, Helmut Lang, Alexander McQueen oder auch Balmain.