Modefrühling

Ihr werdet uns sicherlich kaum widersprechen, wenn wir behaupten, dass sie letzten Tage uns ein spürbares und unmissverständliches Signal gesendet haben: Es wird Frühling! Und es sind nicht nur die Sonnenstrahlen, die wir sehnsüchtig erwarten. Mit den steigenden Temperaturen steigt auch die Lust auf (modische) Veränderungen. Wir starten den Countdown zum Modefrühling 2019.

Die wichtigste Tugend: Modemut im Hier und Jetzt

Wer die Entwicklung von Mode- Beauty- und Accessoirestrends zuletzt verfolgt hat, wird unweigerlich festgestellt haben, dass die Zeitspanne von den späten Achtzigern bis in die Mitte der Nullerjahre vielen Designern als massive Inspirationsquelle gegolten haben. Fest steht, dass uns diese Tendenzen nach wie vor erhalten bleiben, allerdings zeigen sie sich ausgereifter, etwas femininer und etwas weniger plakativ als noch in der letzten Saison. Es gilt, die modischen Eigenheiten der letzten Dekaden zu erkennen und sie – mit einer individuellen Note versehen – ins Hier und Jetzt zu übertragen. Denn früher war nicht alles besser, aber eben vieles und genau diese Vorteile können wir spielend leicht in unser Spiel mit Outfits integrieren.


#1 Radlerhosen

Ja, auch wenn es die wenigsten glauben gewagt hätten: Die Radlerhose bzw. Cycle Short hat den steinigen Weg in unsere Kleiderschränke tatsächlich geschafft! Sie erfordert neben a) einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein vor allem b) ein glückliches Händchen in Sachen Styling. Maskuline Oversize-Blazer und überlange Westen nehmen ihr das ‚Laute‘, gedeckte Farben bringen zusätzliche Ruhe in den mitunter provokanten Look.


#2 Auf und davon!

… oder doch lieber hin und weg? Die gegenwärtig angespannte Lage rund um Schlüsselbegriffe wie Trump, Me-Too, Klimawandel oder Brexit tragen zu einer kollektiven Sehnsucht nach Ausbruch ein: Ans Meer, nach Asien, nach Afrika oder an die Riviera? Hauptsache dorthin, wo die Sonne scheint, wo es anders riecht, es besser schmeckt und wir uns gut fühlen. Das äußert sich in subtilen Naturtönen, unbehandelten Materialien, in weiten Silhouetten, handgemachten Details und einer Huldigung von fernen, fremden Kulturen, die eine prachtvolle Alternative zu unserer oftmals grauen Wirklichkeit darstellen.


#3 The powerful 80’s

Nie wirklich weggewesen und dennoch präsent wie lange nicht mehr: die Achtziger! In kaum einem anderen Jahrzehnt haben Frauen ihre Macht textil so unverblümt zur Schau getragen wie in diesem. Dazu unerlässlich: Breite Schultern, kraftvolles Leder, eine Prise erwachsener Glam und der Mut, lieber ein kleines bisschen over- als under-the-top zu sein. Was darüber hinaus nicht fehlen darf ist ein Anzug im lässig-maskulinen Fit, der von nun an in jede Frauengarderobe gehört – und zwar weit über den kommenden Modefrühling hinaus!


#4 Wenn’s knallt, dann richtig!

Ob Grün, ob, Pink, ob Lila: In Anlehnung an die lebensbejahende Rave-Kultur der Neunziger, begrüßen wir zeitgleich mit unserem positiven Grundgemüt äußerst optimistische Farbtöne mit Neon-Einschlag, der keinerlei Fragen offen lässt. Ob nun in Form eines kleinen Lidstrichs, in Form eines knalligen Accessoires oder in Form eines gewagten Allover-Looks – das Leben is zu kurz, um auf Farbe zu verzichten.

Modefrühling


# 5 Expect the Unexpected!

Das Prinzip des Mix-and-Match und des Zusammenführens von high-and-low ist in der Mode schon lange kein Novum mehr. Dass wir dem kultivierten Stilbruch noch einmal größere Aufmerksamkeit schenken, allerdings schon. Abstrakte Blütenmuster zu exaltierten Keulenärmeln im andersfarbigen Allover-Print? Warum nicht! Neonfarbige Radlerhosen zur Achtziger Jahre-Silhouette, kombiniert mit Accessoires im Ethno-Look? Warum nicht! Ob sie einen, zwei oder gar alle Trends untereinander kombinieren ist am Ende des Tages keine Frage des guten Geschmacks, sondern lediglich eine des Modemuts.


Modefrühling: 2019: unübersehbar, lebensbejahend und dynamisch

Die kommende Saison hält für uns einiges an Herausforderungen bereit, die uns mitunter aus unserer Komfortzone herauslocken. Und das Schöne an der Mode ist doch, dass man deren Wirkung ganz individuell bestimmen kann. Sie kann in unruhigen Zeiten, in denen wir uns gegenwärtig zweifelsohne befinden jedoch auch Signale senden: Das Leben zu bejahen, gute Laune zu verbreiten und einfach Spaß zu haben. Was geht, ist der „abgekupferte“ 90’s-Look, der oftmals hinterfragen ließ, in welchem Jahrzehnt uns wir tatsächlich befinden. Was bleibt, ist der jugendliche Spirit, den die Gen Y sich beibehält und was komm, ist der gelungene Mix aus 80’s, 90’s und Nullerjahren, deren Rosinen im gelungenen Potpourri ab jetzt die Marschrichtung in Sachen Mode vorgeben. Enjoy!

Credit: Zara