Zugegeben, mit überschwänglicher Begeisterung sollte man sich in Sachen Mode tunlichst zurückhalten. Zu flüchtig ist das Gefühl der Begeisterung, zu schnell könnten sich Geschmäcker und Meinungen ändern. In diesem Fall, da sind wir uns sicher, ist die Sachlage eine andere. Der Auslöser: Das Geheimtipp-Label Belize Officiel, über das sich die Presse vor lauter Begeisterung derzeit unisono nur so überschlägt.
Stoffgewordene Träume – sanft, authentisch und feminin
Das ist nicht verwunderlich. Zum einen blicken die Gründerinnen Valeska Deutsch und Fiona Bansal auf beeindruckende Karrieren bei Net-a-Porter, Alexander McQueen, Chloé und Stella McCartney zurück. Zum anderen beherrscht das Design-Duo (Duetsch zieht von Berlin aus die kreativen Fäden, Bansal kümmert sich von London aus ums Geschäftliche) die Gratwanderung zwischen unbeschwerten Designs, die tragbar sind und dem richtigen Funken Andersartigkeit, nach dem jeder von uns in der Mode sucht. Und zwar ohne dabei unangenehm aus der Reihe zu tanzen.
Bei den allgegenwärtigen Streetwear-Referenzen, inklusive der plakativen Logos, lauten 90’s-Vibes und geschlechtslosen Silhouetten, verleihen die Entwürfe des 2016 gegründeten Labels sowohl Trägerin auch als Betrachter ein ungemein wohltuendes Momentum Authentizität, Feminität und auch einen Hauch minimal dosierter Exotik. Sie sind so etwas wie stoffgewordene Sehnsucht nach Leichtigkeit, nach Formlosigkeit, welche uns besonders in der Mode viel zu oft einzuengen versuchen.„In der Mode geht es um einen Traum, wir wollen ja nicht die Realität verkaufen“, sagt Deutsch etwa in einem Interview mit dem Tagesspiegel.
Fashion To Love oder Mode, die Frau unweigerlich lieben wird
In der Tat kann man sich die Geschichten zu den liebevoll gefertigten Stücken lebhaft ausmalen. Oder mutmaßen, welche Geschichten die Trägerinnen in den sanft anmutenden Entwürfen erleben und schreiben. Eines ist sicher: Sie sind vielschichtig, da sie etwa beispielsweise eine maskuline Haptik mit einer überzeichnet-femininen Silhouette vereinen. Vielschichtig, weil sie anmuten, als hätten sie bereits eine Vergangenheit. Vielschichtig, weil sie auf Wertschätzung, Handwerk und herausragenden Qualitäten fußen, die man regelrecht am Körper spüren kann.
Der erklärte Ziel der Designerin: elegante Uniformen zu kreieren – zeitlos, luftig und alltagstauglich. Sowohl hochwertige italienische Crepe-, Baumwoll- und Woll-Stoffe, österreichische Spitze und indische Stickarbeiten addieren das nötige Quäntchen Charakter, der Belize-Mode zu Mode macht, die man schätzen und lieben lernt. Vermutlich jeden Tag ein Stückchen mehr.
Übrigens, der „Durchbruch“ gelang Belize durch einen Post auf Instagram. Weitere Impressionen gibt’s hier.