Wenn die Oscar-Verleihung stattfindet, gelten Frauen meistens als Gewinnerinnen des roten Teppichs, doch tatsächlich sind 73 Prozent, die dieses Jahr einen Award mit nach Hause nehmen durften, männlich. Dieses Muster zog sich auch durch die BAFTAs und die Golden Globes. Die Initiative ‚The Female Film Force by Bumble’ bietet weiblichen Kreativteams von Autorinnen, Regisseurinnen und Produzentinnen die Möglichkeit, ihre Kurzfilme vollständig zu finanzieren – und das jetzt auch in Deutschland.
Warum das so wichtig ist?
In den Jahren 2017 und 2018 zeigten die US-Festivals fast dreimal so viele Erzählfilme, die von Männern inszeniert wurden wie von Frauen und nur fünf Frauen wurden überhaupt jemals bei den Oscars in der Kategorie ‚Best Director’ nominiert – und das in ihrer insgesamt 91-jährigen Geschichte. Nur eine Frau hat ihn tatsächlich jemals gewonnen. Das war 2010. Werfen wir einen Blick nach Deutschland müssen wir feststellen, dass nur ein Viertel aller Filmemacher weiblich sind und nur 15 Prozent aller Kinofilme von Frauen produziert sind. Regisseurinnen erhalten gerade mal zehn Prozent der Förderungen, die in Deutschland verfügbar sind. Das soll sich ändern.
Was ist The Female Film Force by Bumble?
Die von Frauen geführte Social Networking App Bumble hat sich die Mission gesetzt Frauen zu ermutigen genau das zu tun, was sie gerne tun möchten. Nach der erfolgreichen Produktion von fünf weiblich geführten Filmen und der überwältigenden Nachfrage in England im letzten Jahr bringt Bumble die Initiative jetzt nach Deutschland. ‚The Female Film Force presented by Bumble’ ermutigt Frauen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich, Großbritannien und Irland dazu, sich mit anderen Filmemacherinnen auszutauschen und bietet fünf Teams von Filmemacherinnen (Autorinnen, Regisseurinnen oder Produzentinnen) die Möglichkeit jeweils 22.000 Euro für einen Kurzfilm zu erhalten, der Frauen in den Fokus rückt und auf Bumbles Werten ‚kindness, respect und equality’ basiert. Bei der Umsetzung stehen den Teams Branchenexpertinnen aus Deutschland, Frankreich und UK als Mentorinnen zur Seite.
Female Power aus Deutschland
Dazu zählen Filmemacherin, Kuratorin und künstlerische Leiterin der Internationalen Kurzfilmtage Hamburg Maike Mia Höhne, Regisseurin und Drehbuchautorin Anne Zorah Berrached und auch Nicole Ackermann. Sie ist geschäftsführende Gesellschafterin der Mouna Studios, Chair of Women in Film und Television Germany und Vorstandsmitglied von WIFT International. „Ich liebe diese Initiative, die Frauen da draußen die Möglichkeit gibt, sich zu verwirklichen, und das auf eine breite und vielfältige Weise. Denn sehr oft im Leben ist die Gelegenheit das Wichtigste. Die Bewerbung für ‚The Female Film Force’ und die Teilnahme an dem Programm bietet die Chance, akzeptierte Leads zu erhalten und seine kreativen Arbeiten zu präsentieren. Damit können sich angehende Filmemacherinnen eine eigene Visitenkarte erstellen und bekommen die Möglichkeit, in eine erfolgreiche Zukunft zu starten. So kam auch ich in dieses Geschäft und das Nutzen einer Gelegenheit ist auch heute noch der wichtigste Weg, meine Projekte voranzubringen. Frauen brauchen Gelegenheiten, vor allem in der Welt des Films. Und genau deshalb unterstütze ich die Bumble Initiative.“
Interessiert?
Die Bewerberinnen werden dazu aufgerufen, sich über den Business Modus der Social Networking App ‚Bumble Bizz’ zu vernetzen. Anschließend erhalten sie eine Nachricht mit einem Link zur ‚The Female Film Force’ Bewerbungsseite. Dann das Online-Formular ausfüllen, die Ideen und das Team beschreiben und Daumen drücken. Unabhängig der beruflichen Erfahrung gewinnen die Bewerberinnen mit den besten Ideen – mit der Voraussetzung, dass eine oder mehrere Frauen die Hauptrolle besetzen.
Die Bewerbungsfrist für die erste Runde läuft bis zum 20. März. Und wer weiß: Vielleicht heißt es eines Tages: And the Oscar goes to…