Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch die guten Vorsätze. Weniger Alkohol und Zucker! Mehr Sport und Gemüse! Oft sind die Ansprüche hochgesteckt und werden binnen weniger Wochen wieder aufgegeben. Wie wär’s statt ständiger Selbstoptimierung mal mit einem Ehrenamt für 2023? Denn Freiwilligenarbeit kann nicht nur nach dem Schulabschluss gemacht werden. Keine Zeit? Keine Ausrede! Viele Dienste können auch online oder mit wenigen Stunden in der Woche ausgeübt werden.
Besonders zur Orientierung und Entscheidung über die berufliche Laufbahn dient vielen Jugendlichen das bekannte Freiwillige Jahr oder Ehrenamt zur Unterstützung. Nach zwei starken Jahren sind die Zahlen laut Statista gegen Ende 2022 wieder gesunken: Die Mehrheit der freiwilligen Helfer:innen bilden allerdings nicht wie vermutet Jugendliche, sondern Menschen zwischen 50 und 59 Jahren, gefolgt von der Generation über 70 Jahren. Folglich trägt der Zeitfaktor einen erheblichen Teil zur Entscheidung für oder gegen die Freiwilligenarbeit bei. Doch dabei kommt es nicht immer auf die übrige Zeit an, sondern auf das richtige Zeitmanagement. Wie wäre es, wenn wir die Zeit im Fitness-Studio mit körperlich anspruchsvoller Arbeit in der Kranken-, Behinderten-, oder Tierschutzhilfe verbringen würden? Keine Lust, die Couch zu verlassen? Auch das digitale Ehrenamt kann eine Alternative sein!
Vorsätze 2023: Das digitale Ehrenamt & Freiwilligenarbeit
1. Bildungshilfe bei Haydee
Oft haben es junge Menschen aus sozioökonomisch benachteiligten Familien auf dem Bildungsweg nicht leicht. Der Lernstoff wird in großen Klassen schnell durchgenommen und auf individuelle Stärken und Schwächen wird wenig eingegangen. Abhilfe möchte an dieser Stelle Haydee als digitale Nachhilfe schaffen. Mit ehrenamtlichen Mentoren oder Mentorinnen wird Schüler:innen mit digitaler, kostenloser Nachhilfe weitergeholfen. Weiterhin kann die Seite zur Freiwilligenarbeit auch finanziell mit Spenden unterstützt werden.
Weitere Infos unter www.haydee-digitalenachhilfe.com.
2. Sehhilfe bei Be My Eyes
Unter dem Motto ‚See the world together’ hilft die App ‚Be My Eyes’ sehbehinderten Menschen im Alltag bei der Erkennung von Alltagsgegenständen oder herausfordernden Situationen weiter. Wie funktioniert’s? Durch einen Live-Videoanruf können Freiwillige den oft beinträchtigen oder blinden Nutzer:innen weiterhelfen. Mit Hilfe der Sprachverbindung können Nutzer:in und Freiwillige das Problem – wie Vorlesen von Etiketten, Lebensmitteleinkauf o.Ä. – gemeinsam lösen. Der Service ist dabei kostenlos und in mehr als 180 Sprachen verfügbar.
Weitere Infos unter bemyeyes.com.
3. Senior:innenhilfe bei Silbernetz
Der ehrenamtliche Dienst Silbernetz setzt sich gegen Einsamkeit im Alter ein und verbindet Freiwillige mit älteren Menschen. Kürzlich schrieb das Feiertagstelefon Rekordzahlen: Rund 4250 Anrufe wurden zwischen Heiligabend 2022 und Neujahr getätigt. Unter dem Motto ‚Einfach mal reden’ verbindet der kostenlose Dienst ehrenamtliche Telefonist:innen mit älteren Menschen. Seit Januar 2023 ist der Bedarf an Unterstützung wieder besonders groß. Über 85% der Betroffenen lebt allein und möchte sich oftmals zu Themen wie Einsamkeit, Verlust, Isolation aber auch Dankbarkeit austauschen.
Weitere Infos unter silbernetz.org.
Foto: Unsplash