Stilikone

Jemanden, der gerade einmal 25 Jahre alt ist, eine Stilikone zu nennen, mag für manche übertrieben klingen. Wer sich dieser Tage allerdings mal auf den einschlägigen Social Media-Plattformen umschaut, der merkt schnell, dass die Ikonen unserer Zeit kein Leben lang mehr benötigen, um Hunderttausende, ach, Millionen Menschen auf der ganzen Welt in ihren Bann zu ziehen. Eine von ihnen: Patricia Manfield, die wir in unserer neuen Rubrik ‚Stilikone‘ unter die Lupe nehmen.

Ein Stil-Chamäleon, dass Trends trotzt

Moscow-born, Milan-raised, and London-based. Eine bessere Abfolge könnte man kaum wählen, wenn man ein Gefühl dafür vermitteln möchte, wer oder was Patricia Manfield ist. In der ganzen Welt beheimatet, speist sich der Stil des Instagram-Mode-Stars nämlich aus dem russischem Überschwang, italienischer Eklektik der progressiv-unperfekten Ästhetik ihres Londoner Umfelds. Während viele Influencer für eine bestimme, kategorisierbare Ästhetik gefeiert werden, demonstriert das Instagram-Profil des Stil-Chamäleons, wie sie und ihre Kleiderwahl von nichts als ihrer Intuition bestimmt werden.

Erstaunlich selbstbewusst verzichtet sie dabei auf vordergründige Trends und macht stattdessen ihr eigenes Ding, wie sie in einem Interview mit Matchesfashion äußerte:

„If people take trends too seriously, everyone ends up looking like clones. Anna Wintour recently said ‚trend‘ is a bad word and she’s so right! You should stick to who you are and what you really like.“

Oversized Silhouetten, konfektionierte Anzüge, ein perfekt sitzendes Paar Jeans und ein lässiger 90s-Approach – die Selbstverständlichkeit high und low zu mixen, ist genau die Selbstverständlichkeit, die uns inspiriert. Dazu, doch einmal zum Statement-Schuh zu greifen, wenn wir uns nicht trauen. Zum übergroßen Pullover, der im Schrank versauert oder dem zum Suit – auch im Alltag – der in Kombi mit Sneakern plötzlich absolut lässig daherkommt. Der Fokus auf jeweils ein Highlight-Piece und der Verzicht auf too much: Es kann so einfach sein!

Ausdruck auf vielen Ebenen: Die Stilikone Patricia Manfield

Es war ihr Freund Giotto Calendoli, der die (damals noch) Wirtschaftsstudentin ermutigte, die Inpirations-Plattform The Atelier mit ihm zu gründen. Mit ihren aufeinander abgestimmten Outfits gewann das modebewusste, interessante junge Paar in Windeseile die Aufmerksamkeit der Street Style-Fotografen, Moderedakteure, Marken und und die hunderttausender Follower. Und während Patricia sich so beinahe zufällig zu einer mittlerweile festen Konstante in der Modebrache etabliert hat (Zu den Marken, mit denen sie kooperiert hat, gehören u.a. Dior, Versus Versace und &Other Stories), widmet sie sich künftig primär ihrer eigentlichen Leidenschaft: der Musik.

https://www.instagram.com/p/BjY4Mp8HbLS/?tagged=patriciamanfield

Wer denkt, dass sie bloß eine weitere der unzähligen ‚blogger-gone-…‘ ist, der irrt dabei gewaltig. Sie ist in einem Musiker-Haushalt aufgewachsen, in dem der Vater am Klavier übte, während die Mutter im Bad ihre Solo-Arien einstudierte. So war es eine fast logische Konsequenz, sich als Künstlerin Heir zu nennen – ein eindeutiges Tribut an ihre Eltern. Als Musikern zeigt sich Manfield dabei nicht minder facettenreich: Das Album ist zugleich sinnlich, zeitgemäß, relevant, tiefgründig und eingängig. So, dass man gar nicht anders kann, als diese Frau anzuschauen, anzuhören und ihre ganz individuelle Art, sich auszudrücken, zu bewundern. Hier eine Kostprobe ihrer zweiten Single ‚Love Song‘:

Credit: & Other Stories, Collagen: Redaktion