Herbst steht für Gemütlichkeit und Bücherzeit. Bei kälteren Temperaturen wird es sich lieber zuhause auf der Couch gemütlich gemacht, als auf Achse zu gehen. Warum statt ewigem Streaming und Bingwatching nicht mal wieder ein gutes Buch zur Hand nehmen? In dieser Woche wurde in Frankfurt der Deutsche Buchpreis 2023 verliehen. Wer hat gewonnen und wer sind die Literaturfavoriten des Jahres?
Der Deutsche Buchpreis 2023
In dieser Woche wurde in Frankfurt wieder eine der wichtigsten Auszeichnungen der Branche verliehen: der Deutsche Buchpreis. Im vergangenen Jahr durfte sich Kim de l’Horizon durch seinen Roman ‚Blutbuch‘ über den Preis freuen. Der Autor arbeitete ganze elf Jahre an seinem autofiktionalen Buch, das von der mütterlichen Familiengeschichte und transgenerationalen Traumata handelt. Welche Geschichte wurde 2023 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet und wer steckt dahinter?
Gewinner: ‚Echtzeitalter‘ von Tonio Schachinger
Bereits zum zweiten Mal wurde Tonio Schachinger für den Deutschen Buchpreis nominiert, 2023 gewann er ihn nun. Und zwar für seinen Coming-of-Age-Roman ‚Echtzeitalter‘ . Um was geht’s? Die Geschichte spielt an einer Wiener Eliteschule und erzählt vom jungen Till, der im Laufe der Zeit zu einem der weltweit besten Computerspieler avanciert. Ein Gesellschaftsroman über Generationskonflikte und das große Freiheitsgefühl.
‚Muna oder Die Hälfte des Lebens‘ von Terézia Nora
Autorin Terézia Mora gewann bereits den renommierten Georg-Büchner-Preis und stand nun ebenfalls für den Deutschen Buchpreis 2023 auf der Shortlist. Ihr Roman ‚Muna oder Die Hälfte des Lebens‘ erzählt von Muna und der Liebe sowie ihrem Abhängigkeitsverhältnis zu Magnus. Nach dem Mauerfall finden sich Muna und Magnus nach Jahren der Trennung wieder und teilen ihr Leben miteinander. Doch irgendwann nehmen Gewalt und Kälte in der Beziehung zunehmend mehr Raum ein.
‚Vatermal‘ von Necati Öziri
Auch der Ullstein Verlag lieferte einen Nominierten für den Deutschen Buchpreis 2023. Mit ‚Vatermal‘ erscheint eine Familiengeschichte über einen Sohn, eine Mutter und eine Schwester, die nach einem Erdbeben in der Türkei nach Deutschland flohen und durch die Abwesenheit des Vaters leiden. Eine berührende Erzählung über Jugendträume, Rassismus und über Verluste, verfasst in Öziris lebensechter Sprache.
‚Die Möglichkeit von Glück‘ von Anne Rabe
Eine weitere Familiengeschichte auf der Shotlist des Deutschen Buchpreises geht von der Autorin Anne Rabe aus. Rabe erzählt vom Leben im wiedervereinigten Deutschland nach dem Mauerfall. Als Gegenentwurf zur DDR-Nostalgie erzählt ‚Die Möglichkeit von Glück‘ von einer tyrannischen Mutter, erlebten Traumata und einer bedrückenden Nachwendegeschichte. Rabe verbindet in ihrem Roman Archivrecherche und Erlebnisse aus ihrer eigenen Kindheit und Jugend.
‚Drifter‘ von Ulrike Sterblich
Neben dem Gewinner ‚Echtzeitalter‘ ein weiteres Buch aus dem Rowohlt Verlag, nominiert für den Deutschen Buchpreis 2023. ‚Drifter‘ von Ulrike Sterblich berichtet von einer großen Freundschaft und einer Unbekannten, die die beiden Welten der Protagonisten ins Wanken bringt. Die witzige und geistreiche Geschichte dreht sich um Wenzel und Killer. Als Vica – eine Frau im goldenen Kleid – in ihr beider Leben tritt verändert sich einfach alles. Was ist Realität? Was Illusion?
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