Luke Jaque-Rodney

Warum erst im Alter Gedanken um die Gesundheit machen, wenn wir schon jetzt erfüllter und gesünder leben können? Luke Jaque-Rodney teilt nicht nur auf Social Media Ernährungstipps mit seiner Community, sondern auch in seinem neuesten Kochbuch ‚100 werden‘ mit 60 veganen und glutenfreien Rezepten. Wir haben mit dem Nachwuchsautor im Interview über seinen Ratgeber, Darmgesundheit und die besten Lebensmittel aus der Natur gesprochen.

Im Interview mit Luke Jaque-Rodney

Gesünder, jünger und leistungsfähiger: Mit ‚100 werden‘ veröffentlicht der studierte Sportwissenschaftler und Content Creator nicht nur Tipps für eine ganzheitlich gesunde Lebensweise, sondern auch Erkenntnisse aus der Gesundheitsforschung und praktische Rezepte für den Alltag. Das Besondere: Sämtliche Rezepte zielen nicht auf die perfekte Bikini Figur oder auf’s Abnehmen ab, sondern sind ganzheitlich auf Gesundheit, Genuss und auf eine gesteigerte Lebensqualität ausgerichtet.

Lieber Luke, an wen richtet sich dein erstes Kochbuch?

Letztendlich richtet sich das Kochbuch an jeden, der sich für das Thema Gesunde Ernährung interessiert. Die Rezepte sind sehr einfach, sodass sie jeder nachmachen kann. Gleichzeitig hat man geschmacklich etwas ganz Besonderes. Man lernt durch den Wissensteil viel dazu, selbst wenn man schon einiges darüber weiß.

Du arbeitest dabei mit Lebensmitteln aus der Natur.

Genau, ganz nach dem Motto: ‚Nimm das Lebensmittel so wie es am Busch, Baum oder am Feld wächst‘. Wenn wir verarbeitete Lebensmittel nutzen, dann zumindest so, dass sie immer noch einen gesundheitlichen Nutzen haben. Eine Haferflocke oder ein Mandelmus ist schließlich auch verarbeitet, aber letztendlich nur ihre Struktur oder Konsistenz.

Einige Rezepte sind von deinen Reisen inspiriert. Welche Einflüsse konntest aus den Ländern für dich mitnehmen?

In Israel werden viele Hülsenfrüchte gegessen sowie viel Sesam und Gemüse – das mochte ich sehr gerne. Was mir in Japan gut gefallen hat, war die Esskultur. Man isst keine große Portionen: eher klein und bescheiden. In Afrika ist das Essen oft sehr ursprünglich. Wir haben Wraps aus fermentiertem Mehl gegessen. Das ist oft sauer und bitter, aber genau so muss es eigentlich schmecken.

Wie kann man sich bei einem kleineren Budget gesund ernähren?

Mein Tipp: Kauf einfach die Sachen, die keine lange Zutatenliste haben. Die Lebensmittelindustrie ist letztendlich ein Business. Ein Produkt besteht aus verschiedenen Zutaten, die so zusammengestellt werden, dass der Profit so groß wie möglich ist. Damit sind die Lebensmittel auch teurer. Wenn man nun Produkte wie Reis, Linsen oder Bananen nimmt, kann damit nicht so viel Profit gemacht werden. Die günstigsten Lebensmittel sind somit oft die gesündesten.

Was kaufst du regional im September?

Wir haben momentan noch viele Beeren wie Blaubeeren. Ich esse gerne violettes Obst wie Zwetschgen aber auch gerne Äpfel. Mein Motto: ‚morgens Violett, abends Grün‘. In violetten Lebensmitteln stecken viele sekundäre Pflanzenstoffe wie Anthocyane und Phynole, so wie in Brombeeren, Erdbeeren oder sogar in roten Zwiebeln. In den grünen Lebensmitteln steckt viel Chlorophyll, das wiederum super verwertbar für uns ist wie z.B. in Spinat oder in Wildkräutern.

Viele deiner Rezepte sind glutenfrei. Hast du selbst Unverträglichkeiten?

Die Rezepte sind aus einem Gesundheitsgrund heraus entstanden. Aber ich finde nicht, dass man sich glutenfrei ernähren muss. Die glutenfreien Lebensmittel, wie wir sie heute haben, sind so unnatürlich, dass unser Körper nicht mehr weiß, was er damit anfangen soll. Ich kaufe oft eine sehr alte Dinkelsorte, die ich sehr gut vertrage. Aber Weizen, der besonders gezüchtet ist, wie wir ihn vorwiegend im Supermarkt finden, sorgt für Unverträglichkeiten.

Was ist dein Lieblingsrezept im Kochbuch?

Das Rezept Drillinge mit Tahina-Dattel-Dressing mit Kartoffeln und Pilzen. Das könnte ich jeden Tag essen. Als Frühstücksrezept würde ich den Matcha-Date-Dream empfehlen: eine Bowl mit Matcha-Joghurt, Datteln sowie mit Hanfsamen, Rosinen und Cashew-Kernen.

Nimmst du persönlich auch Supplements zu dir?

Ja, denn es gibt drei Nährstoffe, die ich mit meiner Ernährungsweise schwer decken kann. Zum Beispiel nehme ich Algenöl mit Omega-3-Fettsäuren, die im Fisch enthalten sind. Oder auch Vitamin D, weil ich nicht so häufig in die Sonne gehe. Und das Letzte ist Vitamin B12, das vorwiegend in Fleisch vorhanden ist.

Welche Projekte stehen für dich zukünftig an?

Ich möchte meinen Podcast ‚100 werden mit Luke Jacque-Rodney‘ auf jeden Fall wiederaufnehmen. Der hat lange vor dem Kochbuch existiert. Das möchte ich jetzt im September machen. Ansonsten einen Kurs zum Thema Darm als eine komplette Anleitung zur Darmgesundheit. Nicht nur zum Wissen darum, sondern auch zu Themen wie Fermentieren von Lebensmitteln, Probiotika, Darmkur und speziell dazu soll ein zweites Buch entstehen.


Bild: Victoria Eisenberg / Luke Jaque Rodney