Tipps gegen Hitze

Bei derartigen Temperaturen überlegt man sich ernsthaft, den Hund im Bikini Gassi zu führen. Seit nunmehr fast zwei Wochen bleibt das Thermometer vielerorts tagsüber bei Plus 30 Grad, während es nachts auf mediterrane 23 Grad abkühlt. Auch für Sommer-Fans ist das – ohne Badeabkühlung – auf Dauer zu heiß. Doch mit ein paar einfachen Tipps gegen Hitze wird der Alltag immerhin etwas erträglicher. Welche das sind, verraten wir euch hier.

Food- und Drinkhacks

Melone, Gurken, und ja, lauwarme Getränke helfen gegen Temperaturen jenseits des Wohlfühlbereichs. Wüstenvölker trinken mit Vorliebe warme Getränke wie Früchtetee, da er nicht nur wichtige Mineralstoffe enthält, die kühlende Schweißproduktion anregen, sondern den Temperaturhaushalts des Körpers besser regulieren als eiskalte Getränke. Die wirken zwar auf den ersten Schluck erfrischend, aktivieren aber die Wärmeproduktion des Körpers und das wollen wir bei dieser Hitze nun wirklich nicht. Also, am besten reichlich Wasser oder verdünnte Säfte auf Zimmertemperatur trinken, um so dem Körper seine durchs Schwitzen verlorenen Wasserspeicher wieder aufzufüllen.
Auch beim Essen gibt es Dos und Donts. Der Grill wirkt im Sommer zwar besonders verlockend, aber heizt einen bereits auf, wenn man nur davor steht. Außerdem sind saftige Steaks kontraproduktiv, wenn es ums Abkühlen geht. Denn zu viel tierisches Eiweiß regt die Wärmeproduktion im Körper an und erhöht damit das Risiko eines Kreislaufzusammenbruchs. Wer dennoch nicht auf den Grillgenuss verzichten möchte, sollte auf mageres Hühnerfleisch, Fisch oder gegrilltes Gemüse zurückgreifen. Ohnehin sind leichte Mahlzeiten über den Tag verteilt die beste Wahl.

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Abkühlung fürs Zuhause

Gestaute Hitze – und das schon am morgen. Was sich wie der tropische Urlaub anfühlt, ist in Wahrheit nur falsch gelüftet. Der beste Tipp gegen die Hitze: Sie draußen lassen. Das geht am besten, wenn sich die Innenräume gar nicht erst aufheizen können.
Jalousien, Fensterläden oder Rollladen verbannen Hitze von vornherein – vor allem Rollladen reflektieren das Sonnenlicht und leiten es somit ab. Wer glaubt, am besten alle Fenster zu öffnen, sollte das unbedingt nur am Abend und Morgen, wenn es dann noch ‚kühler’ ist, machen. Tagsüber bleiben die Fenster geschlossen – auch, wenn man selbst zuhause ist und sich nach frischer Luft sehnt. Glaubt uns: Wer bei 35 Grad Außentemperatur die Fenster öffnet, lässt nur dicke, stickige Luft rein. Unser nächster Tipp kann Abhilfe schaffen…

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Viva la Verdunstungskälte!

Wer hat damals im Unterricht aufgepasst?  Was passiert, wenn Wasser verdunstet? Richtig, es entsteht Kälte! Ein wunderbarer Effekt, der sich ganz einfach zuhause umsetzen lässt. Einfach ein Handtuch oder Bettlaken mit kaltem Wasser nass machen, aufhängen und der Physik ihren Lauf lassen. Ein Ventilator gleich davor, sorgt dafür, dass die abgekühlte Luft sich besser im Raum verteilt. (Funktioniert übrigens auch mit Wassereimern + Eiswürfeln). Wer sich ein kühleres Badezimmer wünscht, lässt die Badewanne mit kaltem Wasser volllaufen.  


Kalter Lappen & Kneipp’scher Espresso

Ähnlich wie das nasse Tuch für das Zimmer, ist der nasse Lappen im Nacken oder Dekolleté. Auch ein kaltes Fußbad kann schnelle Abkühlung für Zwischendurch schaffen – gerade in Büros kann das helfen. Sebastian Kneipp, dem Begründer der Kneipp-Medizin, ‚erfand’ den  Kneipp’schen Espresso: Dafür hält man beide Arme bis über die Ellbogen 20 bis 30 Sekunden in ein Becken mit kaltem Wasser. Anschließend bewegt man die Arme ein wenig, um sie an der Luft trocknen zu lassen. Wem das zu wenig ist und lieber gleich unter die Dusche springt, sollte nicht kalt, sondern lauwarm duschen. Sonst gerät der Kreislauf aus dem Ruder.  

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Siesta, Siesta!

Klimawandel sei Dank, können wir auch in Deutschland die südländische Siesta besser nachvollziehen. Hitze strengt nunmal an. Wer also kann und möchte, gönnt sich ein kleines Nickerchen von 20 bis 30 Minuten. Wer Probleme beim Einschlafen hat, kann entweder auf den nassen Tuch-Trick zurückgreifen oder eine Wärmflasche mit kaltem Wasser füllen und diese zu sich legen. Am besten zwischen die Oberschenkel. Von dort aus kann sich die Kälte angenehmen verteilen und gelangt auch so in das Blutbahnsystem. Alternativ lässt sich der Pyjama rechtzeitig im Kühlschrank angenehm frisch kühlen. 


Apropos cooles Outfit…

… mit den richtigen Stoffen, hat sich der Bikini auf der Straße erübrigt. Baumwolle, Mikrofasern oder die Sommer-Königin Leinen sind die besten Materialien für sommerliche Outfits. Aber auch Cool Wool, Viskose, Tencel, Hanf oder Bambus sind eine gute Wahl für luftige Looks. Ohnehin haben natürliche Materialien kühlende Effekte. Synthetische Fasern haben im Hitze-Kleiderschrank nichts verloren. Außerdem sollte man bei diesen Temperaturen auf dunkle Farben verzichten. Sie speichern die Hitze. Helle Farben hingegen, reflektieren die Sonne. Und wer lange draußen ist, sollte auch unbedingt eine Kopfbedeckung tragen – auch hier auf helle Farben achten! Aber unser Fashion-Tipp gegen Hitze: Achtet auf weite, luftige Schnitte und gute Materialqualitäten, statt auf weniger Stoff. 

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