Ende Januar waren die Feeds gefüllt mit Memes wie ‚January has been the longest year ever’ und es ist wahr: Irgendwie fühlte sich der erste Monat dieser neuen Dekade länger an, als sich ein Monat anfühlen sollte – was mitunter an der chaotischen Grundstimmung liegen könnte. Aber der Februar ist endlich da und so wollen wir uns auf eine hoffentlich bessere Zeit einstimmen. Sich dabei von alten Lastern trennen, ist dabei schon mal ein guter Anfang. Und was würde sich dafür besser eignen, als der klassische Frühjahrsputz. Nur, dass wir ihn dieses Mal gar nicht so klassisch angehen.
Überblick verschaffen: Was stört mich eigentlich?
Soll heißen: Wir wollen nicht nur entstauben und eine Grundreinigung durchführen. Denn seien wir mal ehrlich: Wirklich gerne macht keiner den Frühjahrsputz. Warum auch? Bevor es sauber und ordentlich wird, muss es erstmal unordentlich und die staubigsten Ecken offenbart werden. Aber hey, wir wollen von euch nicht gleich einen Allover-Putzrundgang de Luxe; nein, wir nehmen uns gezielt Stellen vor, die überholungsbedürftig sind und lassen uns dabei vor allem eins: Zeit. Denn wer sagt, dass wir alles an einem Tag machen müssen? Das Frühjahr zieht sich immerhin über einige Zeit. Also, fangen wir an.
Wer sich in seiner Wohnung oder seinem Haus umschaut wird mindestens ein oder zwei Stellen finden, die grundsätzlich unzufrieden stellen. Irgendwie sieht die eine Ecke immer unordentlich aus. In der Küche stapeln sich die ausgerissenen Rezeptideen oder die Möbel harmonieren so gar nicht miteinander. Habt ihr solch einen Ort, solltet ihr diese Ecken als allererstes in Angriff nehmen. Bereitet dafür eine Mülltüte vor (bitte Umweltgerecht trennen!), eine kleine Kiste für Kleinigkeiten, die aussortiert, verkauft und verschenkt werden können und richtet diesen Ort, wenn notwendig, komplett neu ein. Unser To-do-Tipp: Trennt euch von Sachen, die ihr gar nicht mehr als eures wiederkennt oder mit denen ihr so gar nichts mehr anfangen könnt. Rigoros ausmisten! Ohne wenn und aber!
Wenn ihr euch nicht sicher seid, was genau euch eigentlich stört, dann räumt erstmal alles weg, was weg kann und lasst die Ecke, den Tisch oder die Wand einfach mal frei und unberührt stehen. Ihr werdet eines Tages genau wissen, was ihr wollt. Nur Geduld.
Platz für neue Ideen: Der Frühjahrsputz macht’s möglich!
Denn es verhält sich ein wenig so wie mit dem Einzug in ein neues Zuhause. Man hat eine weiße Leinwand und fängt quasi ganz von vorne an. Wer sagt denn, dass die Lampe, die ihr einst gekauft habt, auch da bleiben muss? Es muss ja nicht gleich die fancy Designerleuchte sein, denn wofür gibt es Ebay Kleinanzeigen oder Shpock? Vielleicht kann die Pflanze aus der Ecke und einen neuen Ort schmücken? (Aber Achtung: Pflanzen sind sensibel. Wenn sie sich irgendwo nicht wohlfühlen, bringt sie am besten zurück an den Ort, wo sie vorher stand.)
Für diejenigen, die sich nach lauten Farben sehen, streicht eine Wand neu oder wechselt die Bezüge eurer Couchkissen. Umgekehrt funktioniert das Prinzip genauso: Minimalismus gefällig? Dann raus mit zu viel Deko, zu vielen Accessoires oder kleinen Figurenansammlungen. Traut euch! Investiert nicht nu Zeit, sondern auch ein kleines Budget, das dieses Mal eben nicht in die tollen Stiefel, sondern in euer Zuhause fließt. Schließlich ist das der Ort, an dem wir entspannen, ankommen, runterkommen, mit Freunden und Familie verweilen; es ist unser Safe Place. Und der sollte sich gut anfühlen. Wer genau das haben will, kann sich ja mal an unsere Version des Frühjahrsputz versuchen. Wir hoffen sehr, dass er sich nicht anfühlt wie ‚the longest year ever’.