Funktionalität vor Style? Wer auf den Dauerschnupfen verzichten möchte, kommt in dieser Saison am wärmenden Wintermantel nicht vorbei. Doch wir müssen nicht immer auf Pelz und Daune zurückgreifen, um uns stilsicher vor Wind und Eiseskälte zu schützen. Der Fuchs kann getrost im Wald bleiben: Glücklicherweise produzieren immer mehr Hersteller vegane Wintermäntel, die optisch alles andere als vegan anmuten.
Nachhaltige Daunen: Responsible Down Standard & Primaloft
Das Mode gewordene Michelin-Männchen: Seit einigen Saisons gilt in Sachen Steppmantel, more is more! Mit übergroßen Pufferjacken kann die flauschige Bettdecke gefühlt auch tagsüber getragen werden. Dabei muss der Oversized Puffer nicht zwingend aus fragwürdigen Quellen stammen. Zahlreiche Marken wie Adidas, Jack Wolfskin oder Outdoor-Profi The North Face verpflichten sich dem sogenannten ‚Responsible Down Standard (RDS)‘. Bedeutet: Es werden für die Mäntel ausschließlich Daunen von geschlachteten Tieren verwendet. Zudem müssen Gänse und Enten leidfrei gehalten werden und dürften nicht zwangsgefüttert werden. Der ‚Global Traceable Down Standard (Global TDS)‘ geht sogar über die Anforderungen des RDS hinaus und gilt als derzeit strengster Tierschutzstandard in der daunenverarbeitenden Textilindustrie. Er kontrolliert die gesamte Lieferkette (beispielsweise die Haltung der Elterntiere) und wird von Outdoormarken wie Patagonia beansprucht.
Wer gän(s)lich auf die Daune verzichten möchte, trägt in diesem Winter Primaloft – ein hochwertiges, synthetisches Isolationsmaterial aus Polyester. Der Wärmerückhalt ist dabei sogar mit dem einer guten Tierdaune vergleichbar. Je dünner und feiner die Faser, desto weicher ist ihr Isolationsmaterial. Der große Vorteil bei Primaloft: Das Material ist komprimierbar, demnach auch auf Reisen besser zu verstauen und selbst bei Nässe bauschig und trocknet schnell.
Vegane Wintermäntel: Kunstfell statt Echtpelz
Während heute, trotz vieler Argumente, noch häufig Daune getragen wird, findet Echtpelz kaum noch Verwendung. Viel zu hochwertig, funktional und stylisch werden heute großartige Kunstfell-Alternativen präsentiert. Vorreiter der Fake-Fur-Bewegung ist ein britisches Label, das sich voll und ganz der Synthetik verschrieben hat und nach einem kleinen Meerestier benannt wurde. Gründerin Hannah Weiland fokussiert sich mit ihrem Label Shrimps auf besonders farbenfrohe Mantelmodelle aus Kunstpelz. Woher bezieht das Label seine Materialien? Shrimps beauftragt einen deutschen Hersteller für Kuscheltiere, der vielen noch aus der eigenen Kindheit geläufig sein dürfte: Steiff. Das deutsche Unternehmen stellt normalerweise Fellkleider für die Stofftiere her. Inzwischen zählen aber auch viele Modemarken zu einen Auftraggebern. Darunter sogar Marc Jacobs oder Luxushaus Max Mara.
Die wohl schönste Formensprache gepaart mit knalligem Kunstpelz präsentiert das schwedische Label Stand. 2014 rief Nellie Kamras ihre Marke in Stockholm ins Leben. Mittlerweile wurde die Outerwear-Kollektion sogar um weitere Produktgruppen wie Accessoires erweitert. Die bunten Mäntel bleiben allerdings das Markenzeichen der Schweden.